Fett abgerechnet: So verändert Corona die Fast-Food Giganten.
The next normal is now!
Wir erleben 2020 eine absolute Ausnahmesituation gepaart mit totaler Entschleunigung und gleichzeitig rasanter Entwicklungen. Gerade in der Fast-Food Industrie. Machte der Gigant McDonald’s z.B. noch im 4.Quartal 2019 rund 5,3 Milliarden US-Dollar Umsatz weltweit, sind es im 2.Quartal 2020 nur noch 3,8 Milliarden US-Dollar. Das sind knapp 28% Rückgang. Grund hierfür ist der weltweite Ausbruch der Corona-Pandemie. So sagte CEO Chris Kempczinski bereits im Frühjahr 2020; „Die Welt wird nach dieser Krise anders aussehen, und viele dieser Veränderungen werden von Dauer sein.“
Better Fast-Food for a better world!
Auf Verbraucherseite werden Transparenz, Nachhaltigkeit und „grüner werden“ gefordert. McDonald’s z.B. veröffentlicht bereits seit 2011 jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht. Hier gibt es Ziele, Werte, Tierschutz-Audits und vieles mehr öffentlich nachzulesen. Bis 2025 will der Konzern sogar unter dem Motto „Scale for Good“ seine kompletten Verpackungen aus erneuerbaren, recycelten oder zertifiziertem Material produzieren. Unter der neuen Marke McPlant wird auch das Sortiment um noch mehr pflanzliche Fleischalternativen erweitert. Weiterer Schritt in Richtung Verbraucher: „Bike-ins“ seit einigen Monaten. Bestellen per App, am Pick-up-Punkt warten und Essen ans Rad gebracht bekommen. Womit wir auch schon bei den Themen Digitalisierung und Automatisierung wären. Es wird in Europa nun zunehmend auf Drive-Out gesetzt. Der Kampf um die letzte Meile ist seit Jahren im vollen Gange, jedoch durch die Pandemie erst richtig entfacht. Auch rücken unternehmenseigene APPs in den Fokus: Bestellen und bezahlen bequem und kontaktlos mit nur wenigen Fingertipps von überall und jederzeit; bringen lassen in nur wenigen Minuten. Von Drive Out wieder zurück zu Drive-in: In den USA geht man sogar so weit, dass per KI bereits Nummernschilder im McDrive-Service erkannt werden und so gezielt Menüvorschläge erfolgen. Klingt futuristisch? Dann wissen Sie noch nicht, dass bereits Konzepte mit technischen Mitarbeitern in der Fast-Food-Branche erarbeitet werden. Automatisierung spart Zeit und Kosten. Intelligente Kochroboter wie Flippy, Pizzabots oder Moley lösen dazu Fachkräftemangel, sparen Zeit und Ausfälle und sorgen für Genauigkeit bei Rezepturen. Domino’s Pizza hat sogar eine eigene Robotic Unit für die Auslieferung der Köstlichkeiten. Unternehmen wie Burger King haben jüngst Corona-konforme Filialdesigns der Zukunft vorgestellt. Moderne Restaurants mit verkleinertem Gastraum, offener Küche und Pick-up-Cubbies (kontaktlose Ablagefächer).
Corona verändert nachweislich das Ess-und Snackverhalten!
Die Antwort der Fast-Food-Branche?
Weltweite Studien wie z.B. das Verbrauchertracking von Mintel zeigen, wie sich das Essverhalten seit Ausbruch der Pandemie deutlich ändert. Weltweit geben 57% der Verbraucher an, sich seit der Pandemie mehr um ihr Immunsystem zu kümmern. Produkte mit Probiotika wie sie in fermentierten Zutaten wie Joghurt, Kefir oder auch Sauerkraut zu finden sind, gewinnen auf dem Markt immer mehr an Dynamik. Auch geben immer mehr Deutsche an auf Fleischalternativen und pflanzenbasiert zu setzen. Auslöser sind u.a. Erkenntnisse, dass Menschen mit Vorbelastungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht schwerer an Covid-19 erkranken können. Schlagwort: Gewichtskontrolle. In Großbritannien wird zurzeit sogar über Marketingbeschränkungen von Fast-Food diskutiert, da es zulande sehr viele übergewichtige Menschen gibt und diese haben erhöhtes Risiko einen schweren Covid-19-Verlauf zu erleiden.